Chronik unserer Sicherheit
Heimatarchiv Schophoven

Schon vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Schophoven im Jahre 1927 bestand bereits eine Pflichtfeuerwehr, da jedes Dorf zum Brandschutz versplichtet war. Kommandant war der damalige Dorfpolizist Theodor Vent. Mitglieder dieser Pflichtfeuerwehr waren ausschließlich Handwerker und Landwirte unseres Dorfes, da sie immer zu Hause arbeiteten, also jederzeit einsatzbereit waren. Verpflichtet wurden diese Männer durch den Bürgermeister der Bürgermeisterei Pier.
An Löschgerät waren damals Schlauchmaterial, Segeltucheimer und eine vierrädrige Saug- und Druckspritze vorhanden, die von einem Pferd oder den Feuerwehrmännern selbst gezogen wurde.

Das war für damalige Verhältnisse eine stattliche Ausrüstung. Sogar Viehöven besaß eine eigene Druckspritze sowie weiteres Löschgerät. Interessant ist vielleicht noch, daß das Spritzenhaus als Arrestzelle diente.
Der entscheidende Anlass zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr in Schophoven war einmal der Brand der Scheune des Landwirtes Heinrich Wirtz in der Rurstraße am Kirmesmontag 1926 und ein Großbrand in Pier. Diese Brände bewegte 1927 den damaligen Bürgermeister Kratz, auch in Schophoven eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Als Leiter der Gründungsversammlung wurde der Gastwirt und Bauunternehmer Matthias Abels gewählt.
29 junge Männer wurden Mitglieder, die ihrerseits Matthias Abels zum Brandmeister und Josef Wirtz zum Stellvertreter bestimmten. Bereits nach kurzer Zeit wurde eine Dienstuniform angeschafft. Die Ausbildung, der in vier Abteilungen gegliederten Feuerwehrleute, lag in den Händen des Bürgermeisters Kratz. Die regelmäßigen Übungen fanden Sonntags morgens um 5.00 Uhr statt, wobei das Wecken der Kameraden durch die Hornisten Josef Abels und Franz Linka geschah, die mit Fahrrad und Brandhorn durch den Ort fuhren.
Das Wasser für die Übungen, aber auch für den Ernstfall, entnahm man dem Schlichbach 8der zur damiligen Zeit durchs Dorf führte). Dieser wurde gestaut und teilweise auch durch die Gosse zur Brandstelle geführt. War das nicht möglich, schaffte man das Wasser durch eine Pumpe, Eimer oder durch ein Wasserfaß zur Spritze.
Kurz nach der Gründung konnten bereits die Wehrmänner ihr Können unter Beweis stellen, und zwar bei den großen Bränden Plum in der Rurstraße und Ervens in der Fuchsstraße sowie am Wiesengut.

In den folgenden Jahren wurde weiteres Löschgerät angeschafft: ein Leiterwagen mit 6 Leiterteilen und Schlauchhaspeln. Auf der Rurwiese wurde ein Steigerturm zur Durchführung von Übungen erbaut und an der Schule eine Trockenvorrichtung für Schläuche angebracht.
Nach dem Tode des Brandmeisters Matthias Abels im Jahre 1930 wurde der Landwirt Karl Langels zum Nachfolger gewählt, der die Wehr bis 1933 leitete. Von 1933 bis 1945 stand Wilhelm Decker an der Spitze der Feuerwehr. In diesen Jahren wurde weiter geübt und gearbeitet, doch machte der politische Druck des Nazi-Regimes auch vor den Männer der Wehr nicht halt. Bei Kriegsausbruch lichteten sich die Reihen der Feuerwehr, denn einige tauschten unfreiwillig den blauen Rock gegen einen grauen.
Junge Leute unter 18 Jahren und ältere Männer mußten an ihrer Stelle in die Feuerwehr eintreten. Brandwachen wurden gestellt, die jede Nacht im Spritzenhaus oder in Lucherberg als Luftschutzwache ihren Dienst versahen. Wilhelm Heinen war es, der die Feuerwehr mit dem Wenigen, was der Krieg übrigließ, übernahm.
Viele der alten Kameraden kehrten nicht mehr zurück, sie waren gefallen oder vermißt. Zögernd wurde neu begonnen. Schon nach kurzer Zeit meldeten sich neue Mitglieder für den Dienst der Feuerwehr. Wilhelm Heinen und Heinz Müller sorgten in Verbindung mit dem von der Militärregierung eingesetzten Amtsdirektor Eberhard Schmitz und dem Amtsbrandmeister Winand Arnolds für das notwendigste Gerät. Als Dienstkleidung wurden alte Polizeiuniformen verwendet.

Als Matthias Abels nach langer Gefangenschaft nach Hause zurückkehrte, begann ein neuer Abschnitt in der Geschicht der Freiwilligen Feuerwehr Schophoven.
Am 24. September 1950 berief Amtsbrandmeister Antons eine Versammlung ein, auf der man neue Mitglieder in die Feuerwehr aufnahm. Matthias Abels, der schon vor dem Krieg die Feuerwehrschule in Koblenz besucht hatte, wurde Brandmeister und Heinz Müller sein Stellvertreter. Nun führte man auch wieder regelmäßige Übungen durch. Bereits nach den ersten Einsätzen zeigte es sich, daß Schophoven wieder eine zuverlässige Freiwillige Feuerwehr besaß.
Gleichzeitig mit dem Neubau der Schule wurde auch ein neues Grätehaus errichtet, daß am 22. Oktober 1955 durch Herrn Amtsdirektor Gerards der Feuerwehr übergeben wurde. Hier wurden eine alte DKW-Motorspritze und ein Tragkraftspritzenanhänger untergestellt, doch gab die Motorspritze nach einigen großen Einsätzen bald ihren Geist auf. Eine neue Spritze wurde angeschafft und bis 1975 bei Übungen und Einsätze verwendet. Als Zugfahrzeug benutzte man in dieser Zeit einen Traktor.
Im Jahre 1958 verstarb Amtsbrandmeister Antons, und Matthias Abels wurde von den Brandmeistern des Amtes Lucherberg zu seinem Nachfolger, Brandmeister Josef Küpper zu seinem Stellvertreter gewählt. Nach Ablegung der Brandmeisterprüfung wurde Heinz Müller zum Brandmeister und Hermann-Josef Abels zu seinem Stellvertreter ernannt.

Die Bildung der Großgemeinde Inden im Jahre 1972 brachte auch für die Feuerwehr Veränderungen mit sich. Aus den einzelnen Wehren der 7 Ortschaften wurde eine Gemeindefeuerwehr gebildet, zu der 2 Löschzüge und 5 Löschgruppen gehören. Geleitet wurde sie von Gemeindebrandmeister Josef Kürschgen.

Große Freude herrschte bei den Männern der Löschgruppe Schophoven, als sie 1975 ein eigenes, wenn auch altes Löschfahrzeug erhielten. In vielen Stunden wurde dieses Fahrzeug von den Kameraden in Eigenleistung überholt und instandgesetzt.
Das Gerätehaus allerdings erwies sich zur Unterbringung als zu klein und mußte erweitert werden. Auch hier waren es wieder die Männer der Wehr selbst, die mit Unterstützung des Gemeindebrandmeisters tüchtig Hand anlegten.
Im Jahre 1977 konnte die Löschgruppe Schophoven ihr 50-jähriges Bestehen feiern.
1983 verstarb der Löschgruppenführer Heinz Müller. Im Februar 1984 wurde bei einer Dienstbesprechung der Löschgruppe Schophoven, Hermann-Josef Abels zum Löschgruppenführer ernannt. Im Jahre 1987 übernahm Ferdinand Bongartz den stellvertretenden Löschgruppenführer.
Im Jahre 1993 wurde der Löschgruppe eine freudige Botschaft zu teil. Die Gemeinde Inden entschied, das Schophoven ein neues Löschfahrzeug bekommen sollte. Das neue LF 8/6 wurde dann 1994 ein verfr/uuml;htes Weihnachtsgeschenk der Gemeinde, es sollte das altgediente LF 15 aus dem Jahr 1956 ablösen, welches dann zum Museumfahrzeug wurde. Am 12. April 1995 wurde das LF 8/6 eingeweiht, gleichzeitig übernahm Rüdiger Körner den stellvertretenden Löschgruppenführer.

Die Gemeinde Inden entschied dann zwei Jahre später den Neubau des Gerätehauses Schophoven, Baubeginn war Frühjahr 1998. Das Gerätehaus wurde noch im selben Jahr fertiggestellt. Zum Feuerwehrfest 1999 wurde das Gerätehaus Schophoven, bestehend aus 1 Fahrzeughalle, 1 Schulungsraum, 1 Umkleideraum und Sanitäranlagen, durch den Bürgermeister Herrn Manfred Halfenberg der Löschgruppe Schophoven übergeben.

Am 1. Januar 2000 übergab Hermann-Josef Abels das Amt des Löschgruppenführers an Rüdiger Körner, der die Löschgruppe mit seinem Stellvertreter Larl-Josef Kurth übernahm. Zu vielen Übungen und Ausbildungen zählte auch die gemeinsame Einsatzübungen mit THW und DRK auf dem Gut Müllenark Ende April 2000.
Geübt wurde mit 175 Helfern und 35 Fahrzeugen die Zusammenarbeit der Rettungsorganisationen für den Notfall und das Retten und Bergen von Personen.
Im Jahr 2000 nahm Thorsten Körner an einem Brandmeisterlehgang in Münster teil, der die Löschgruppe seit dem 1. Januar 2002 mit seinem Stellvertreter Rüdiger Körner führt.
Dorfaktivitäten werden von der Feuerwehr immer unterstützt, z.B.: Begleitung des St. Martinzuges und Teilnahme am Rosenmontagszug mit eigenem Karnevalswagen.

Neben dem Feuerwehrdienst in der Ortschaft nahmen die Kameraden an Lehrgängen auf Gemeinde-, Kreis,- und Landesebene teil. Seit 1976 nimmt die Löschgruppe Schophoven am Leistungsnachweis auf Kreisebene in Stockheim teil, der alljährlich durchgeführt wird.


Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr


Das Feuerwehr-Lied

Bei Tag und Nacht steh wir bereit,
des Feuers Macht und Weg zu bannen,
Der Weg ist weit das Ziel ist nah,
drum freudig stehen wir zusammen,

Refrain:
Wir sind das stolze, blaue Heer, ja Heer,
Kameraden von der Feuerwehr,
Wir sind das stolze, blaue Heer, ja Heer,
Kameraden von der Feuerwehr.

Kameraden wollen wir immer sein,
Gefahr und Not kann uns nicht trennen;
Wir wollen stets der Pflicht uns weihn,
drum freudig wollen wir bekennen.

Refrain:
Wir sind das stolze, blaue Heer, ja Heer,
Für Heimat, Haus und Vaterland
Wolln wir des Feuers Macht bezwingen.
Gott schütz uns, wenn in Sturm und Brand,
in jeder Not wir Rettung bringen.

Refrain:
Wir sind das stolze, blaue Heer,
Mag auch die Welt in Flammen stehn,
und droht sie alles zu verderben,
die Heimat darf nicht untergehn,
muss auch der letzte von und sterben.

Refrain:
Dann stirbt das stolze, blaue Heer, ja Heer
Im Kampf für Freiheit, Recht und Ehr.
Dann stirbt das stolze, blaue Heer, ja Heer
Im Kampf für Freiheit, Recht und Ehr.
Festschrift zum 75-jährigen Bestehen der Löschgruppe 6 Schophoven im Jahre 2002