Vereinsgeschichte der Musikfreunde Schophoven


Im Jahre 1971 bestand in Schophoven bereits ein Tambourcorps. Durch die Auftritte dieses Corps inspiriert, kam man auf den Gedanken, in Schophoven eine Musikkapelle zu gründen. Die von Werner Harren einberufene Versammlung am 21. März 1971 in der Gaststätte Berretz wurde von 12 Männern befolgt.
Werner Harren als Versammlungsleiter ist es gewesen, den Gedanken, in Schophoven eine Musikkapelle zu gründen, zu verwirklichen. Man beschloß, dies in dem monatlich erscheinenden Pfarrbrief zu veröffentlichen. Nach vorhergehender Aussprache mit Herrn Norbert Greven, der das Vorhaben begrüßte und für zweckmäßig hielt, wurden erst einmal mehrere junge Männer zur Mitarbeit angesprochen.
Die Befürchtung, mit der Gründung einer Musikkapelle in Schophoven, dem bestehenden Tambourcorps Abbruch machen zu wollen, wurde ausgeräumt. Im Gegenteil, es wurde auf eine Zusammenarbeit im Hinblick bevorstehender Ereignisse wie Volkstrauertag, St. Martinszug, Altennachmittage oder Goldhochzeiten hingewiesen.

Die erste Vorstandwahl brachte folgende Besetzung:

Vorsitzender: Werner Harren
Schriftführer: Reinhard Heiden
Kassenführer: Toni Pelzer

Norbert Greven, der die ersten Schritte zur Ausbildung machte, fungierte selbstverständlich als Beisitzer im Vorstand.
In der Versammlung erklärte man in vollem Eifer, daß eine Instrumentenanschaffung die wichtigste Grundlage sei. Dieser Vorschlag fand auch Unterstützung bei den Experten Norbert Greven und Josef Crombach, die auch sofort einen Überblick über die Vielzahl der Instrumente und Variationsmöglichkeiten erklärten. Die Anwesenden waren damit einverstanden, sie aus eigener Tasche zu bezahlen. Alle Anwesenden erklärten Ihren Eintritt in den neu gegrün deten Verein "Musikfreunde Schophoven". Die erste finanzielle Grundlage ergab sich dann auch aus dem einstimmigen Beschluß, den Mitgliedsbeitrag pro Monat auf 1,50 DM (0,75 €) festzulegen.

Als ertes inaktives Mitglied wurde Herr Wilhelm Bongartz begrüßt, der im Interesse der Dorfgemeinschaft sich diesem Verein anschloß. Als Vereinslokal entschied man sich für die Gaststätte Berretz, (zuletzt Dahmen).

Man vereinbarte mit Herrn Greven sofort mit theoretischen Unterricht für die Laien zu beginnen. Voller Hoffnung für die Zukunft, wurde die Gründungsversammlung um 12.30 Unh beendet. In der ersten Mitgliederversammlung am 05. Dezember 1971 konnte eine durch die Mehrheit zugestimmte Vereinssatzung in Kraft treten. Weitere 12 Personen wurden noch im Gründungsjahr in den Verein aufgenommen.

In der Jahreshauptversammlung 1972 wurde die erste Frau, Wilma Kurtz, als Schriftführerin in den Vorstand gewählt. Interessant waren auch schon die kleinen Auftritte der "jungen Spieler", die noch mit belegten Brötchen und Bier (z.B. Polterabend) abgegolten wurden. Durch die großartigen Leistungen von Norbert Greven in Bezug auf die Spielerausbildung, konnte man bald bei Auftritten ein Honorar von 30,-DM (15,-€) fordern.

Der Wunsch nach einer geeigneten Spielerkleidung enstand Anfang 1973. Beim Schophovener Schützenfest des gleichen Jahres verschönerten dann die Musikfreunde in neuer Vereinskleidung den Festzug. Dank intensiver Bemühungen der Vereinführung konnten auch wieder neue Mitglieder gewonnen werden. Aufgrund der guten Spielerleistung konnte man ab 1974 die Proben von drei auf zwei mal wöchentlich reduzieren. Der Spielerfolg zeigte sich auch mit der Teilnahme am Aachener Kinderkarnevalszug und dem sich anschließenden Karnevalszug in Düren.

Anfang 1975 wies die Bilanz 23 aktive und 19 inaktive Mitglieder aus. Bei der anstehenden Jahreshauptversammlung verlor Werner Harren mit 9 zu 12 Stimmen das Amt des 1. Vorsitzenden an Herbert Schröder. Der Vorschlag, eine Marschtrommel zu kaufen, wurde von allen Anwesenden akzeptiert. Die Entscheidung über Qualität und Preis wurde Herrn Greven überlassen. Der Beschluß über die Anschaffung einfarbiger Hemden für Festzüge an warmen Sommertagen sowie die Erstellung eines Vereinsfotos fand Zustimmung. Denn im März 1976 das 5-jährige Bestehen zu feiern, stand schon in der Planung. Voller Optimismus wurde eine Weihnachtsfeier in Verbindung mit dem 70. Geburtstag des Dirigenten Norbert Greven vereinbart. Leider konnten die Festlichkeiten nicht stattfinden. Norbert Greven verstarb am 13. Dezember 1975. Dies war der erste große Schlag für unseren kleinen Verein. 1976 - Erneuter Führungswechsel. Werner Harren wurde wieder 1. Vorsitzender, unterstützt vom neuen Schriftführer Franz Porschen, der auch die Chronik des Vereins wieder weiterführte.

Das Musikfest zum 5-jährigen Bestehen am 27. und 28. März war ein voller Erfolg. Doch in den Jahren danach ließen die Aktivitäten, bedingt durch Abwanderung aktiver Spieler nach. Anfang der 80er Jahre war die Zahl der Bläser so geschrumpft, daß die Tatsache bestand, einen Festzug nicht mehr übernehmen zu können. Spielerisch reichte es nur noch um unseren Mitgliedern Karl Wolff und Heinz Müller in den Jahren 1981 und 1983 das letzte Geleit zu geben. Anfang des Jahres 1984 versuchte man, nachdem man öfter miterlebt hatte, wie fremde Musikkapellen in Schophoven aufspielten, wieder aktiv zu werden. Noch bevor das anstehende Schützenfest musikalisch unter Vertrag genommen wurde, verstarb Wilhelm Bongartz, ein Mitgründer unseres Vereins. Auch ihm wurde musikalisch die letzte Ehre erwiesen.

Im Verlauf des Jahre 1984 stabilisierte sich allmählich das Vereinsleben wieder. Der einstimmige Wille, den Verein weiter zu Führen, zeigte sich dann auch in der Versammlung Anfang 1985. Zwar war der Kassenbestand gleich Null, aber unter dem neuen Vorstand mit Werner Harren, Franz Porschen, Hubert Vent und Josef Crombach, der sich wieder bereit erklärte, die wöchentlichen Proben zu leiten, sollte sich das ändern. Auf der Versammlung im März 1986 galt Walter Decker von Seiten des Vorsitzenden ein besonderer Dank. Ihm war es gelungen, Jakob Schumacher und Karl Paternoga wieder für den Verein zu gewinnen. Ferner wurde Manfred Wolff als aktives Mitglied aufgenommen. Die Verträge zum Schützenfest in Kirchberg und Schophoven wurden unterzeichnet. In der Vereinskasse zeigte sich ab 1987 wieder ein kleiner Überschuß. Karl Paternoga erklärte sich bereit, eine zweite Probe in der Woche zu leiten. Ab 1988 übernahm er ganz das Dirigentenamt. Der Vorschlag von Jak Bardon, bei der Bundeswehr gebrauchte Uniformröcke zu kaufen, wurde verwirklicht. So präsentierten sich die Musikfreunde beim Schophovener Schützenfest 1988 wieder in neuer Spielkleidung.

Der Kassenbestand 1989 erheblich abgesunken, bedingt durch Anschaffung der Kleidung und einen Ausflug an die Ahr, konnte im Jahr 1990 durch mehrere Auftritte wieder verbessert werden. Im Jahresrückblick 1991 stellte man fest, daß der Verein noch florierte, jedoch der Spielbetrieb, wiederum bedingt durch Ortswechsel von aktiven, Anlaß zur Sorge gab. Man beschloß, den Vorstand in Zukunft nur noch für ein Jahr zu wählen. Trotz aller Schwierigkeiten konnte man 1992 immer noch eine gute Kameradschaft feststellen. Bei einem schönen Ausflug an die Urfttalsperre wurde dies bestätigt.

Weil im Jahre 1993 die Errichtung einer Bürgerhalle in Schophoven Wirklichkeit wurde, schickten die Musikfreunde ein Mitglied in den Vorstand des neu zu gründenden Dorfgemeinschaftsverein.

An einem schönen Sommertag 1994 wurde das Schützenkönigspaar Heinz Breuer und Gemahlin aus Derichsweiler in ihrem Festzug von den Musikfreunden musikalisch geleitet. Man war ihnen, durch seine ständige Bereitschaft, uns spielerisch zu unterstützen, zu Dank verpflichtet. Auch unserem Mitglied Ludwig Porschen, der zur Gründung einer Familie seinen Wohnsitz ins 70 km entfernte Eifeldorf Kalterherberg verlegte, und uns bei verschiedenen Anlässen eine wichtige Stütze war, gilt ein herzliches Dankeschön.

Mit dem Ausflug nach Königswinter, sowie eine gemütliche Planwagenfahrt, ging nach wen iger größeren Aktivitäten das Jahr 1994 zu Ende.
Nachdem 1995 die beiden Karnevalssitzungen in Schophoven mit großer Resonanz musikalisch gestaltet wurden, erlitten die Musikfreunde durch den plötzlichen Tod ihres aktiven Spielers und Schriftführers Franz Porschen am 31. März einen schweren Verlust.
Das Amt des Schriftführers wurde mit Jak Bardon neu besetzt. Am 16. März 1996 feierten die Musikfreunde ihr 25-jähriges Vereinsjubiläum. Bei der Jahreshauptversammlung am 17.05.1996 legte Werner Harren das Amt des 1. Vorsitzenden aus gesundheitlichen Gründen ab. Bei anschließender Neuwahl wurde Manfred Wolff zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Mark Offergeld wurde als neues aktives Mitglied (Marschtrommel) aufgenommen.

Der Schützenkönig 1996/1997 in Schophoven war unser aktives Mitglied Reinhard Heiden. Er konnte sich unserer Unterstützung gewiss sein. Erstmalig wurde in diesem Jahr auch eine Weihnachtsfeier veranstaltet. Am 23.02.2000 verstarb unser Vereinsgründer und langjähriger Dirigent Josef Crombach im Alter von 74 Jahren. Im Mai 2000 verstarb auch unser ehemaliger Trommelschläger Toni Leuchtenberg. Wir werden beiden Spielleuten stets gedenken. Im Januar 2001 fand die Intronisierung unseres Spielers Mark Offergeld zum "Prinz Mark I." in Lamersdorf statt. Im März 2001 wurden die Musikfreunde 30 Jahre alt. Auch dieses Fest wurde gebührend gefeiert.

Unser Mitspieler Mark Offergeld spielte unter anderem auch bei dem Musikverein „Die Indetaler“ in Lucherberg mit. Dieser Verein ist, mangels aktiver Spieler (5), nicht mehr in der Lage Auftritte anzunehmen. Mark Offergeld bereitete den Weg zu diesem Verein. Wir konnten zuerst 3 neue (Gottfried Marx, Toni Bläser und Wolfgang Velden) und später noch 2 weitere Mitspieler (Dagmar Marx und Hans Bergs) in unserem Verein aufnehmen. „Die Indetaler“ wurden aufgelöst. Die Verstärkung hat unserem Verein gut getan. Wir waren jetzt nicht so stark auf Aushilfskräfte angewiesen, weil die meisten Stimmen jetzt mehrfach belegt waren.

Ab 2001 war unsere Besetzung wie folgt:
1. Flügelhorn: Hans Bergs, Toni Bläser, Hubert Vent
2. Flügelhorn: Jak Bardon, Peter Körner, Dagmar Marx
Tenorhorn: Reinhard Heiden, Gottfried Marx, Jakob Schumacher
Posaune: Heinz Breuer, Karl Paternoga
Es-Horn: Josef Körner
Tuba: Paul Greven, Wolfgang Velden
Schlagzeug: Mark Offergeld, Manfred Wolff
Somit waren wir 16 Musiker.


Zum Ende des Jahres verstarb unser früherer Vorsitzender und langjähriger Ehrenvorsitzender Werner Harren am 08.11.2001 im Alter von 71 Jahren.

Das Fronleichnam-Schützenschießen wurde für die Musikfreunde eine Überraschung. Das aktive Mitglied Jak Bardon wurde neuer Schützenkönig 2002/2003. Zur Freude Jak’s haben wir bei der Gestaltung des Festes mitgewirkt.

Am 16. Juli 2011 feierten die Musikfreunde Ihr 40jähriges Bestehen.

Bei der Jahreshauptversammlung am 26. April 2012 ist unser 1. Vorsitzender Manfred Wolff nach 16 Jahren sehr guter Arbeit zurückgetreten.
Als neuer 1.Vorsitzender wurde Herbert Dick gewählt. Er gehört dem Verein als aktives Mitglied seit 2007 an.

Wir bekommen genügend Nachfragen, aber leider müssen wir einige Angebote ablehnen, da manche Spieler nicht mehr so gut zu Fuß sind und wir keinen großen Umzug mitgestalten können. Auch unser Altersdurchschnitt liegt bei knapp 60, was natürlich für große Erfahrung, aber auch für leichte konditionelle Schwächen ein Maßstab ist.

Immer in der Hoffnung, irgendwann doch noch einige jüngere Spieler zu gewinnen, sind die Musikfreunde stets bestrebt, ihren musikalischen Beitrag zum Wohle der Dorfgemeinschaft und zur Freude der Allgemeinheit zu leisten. mit dem Rückblick auf die Vergangenheit verbinden wir den aufrichtigen Wunsch auch in Zukunft für das weitere Wachsen und Wirken unseres Vereins zu arbeiten.