Bürgerbrief 3 - Ausgabe: April 2000


Seit einem Vierteljahr informiert Sie die Gemeinde Inden in Bürgerbriefen über den Stand des Verfahrens "Umsiedlung Pier". Wir möchten uns an dieser Stelle für die zahlreichen Anregungen und die aktive Unterstützung bedanken und Würden uns freuen, wenn Sie auch weiterhin Interesse an einer aktiven Mitarbeit zeigen. Nach wie vor besteht ein großes Informationsbedürfniss, dem wir in den folgenden Bürgerbriefen gerecht werden wollen.
In der vorliegenden Broschüre setzt die Gemeinde Inden ihre Beantwortung der aktuellsten Fragen zur Umsiedlung fort. Erinnern möchten wir Sie noch einmal an das Service-Telefon. Unter unserer Telefonnummer 0800/1052459 können Sie weiterhin kostenlos einen persönlichen Beratungstermin vereinbaren.




Blick von einer Freifläche auf einen üblichen
Immissionsschutzwall ohne Bepflanzung des Sicherheitsstreifens.


Bürgerfragen

1. Wurde das Fernband in den Entwürfen der Planungsbüros berücksichtigt?
In allen Studien ist die mögliche Errichtung des Fernbandes berücksichtigt.

2. Warum ist im Braunkohlenplan Inden II im Bereich "Rurerde" eine Bandtrasse dargestellt?
Das "Abraum-Fernband" ist im Braunkohleplan Inden II dargestellt, um die vollständige Verfüllung des Abbaubereiches Inden zu ermöglichen.

3. Kann das Fernband außerhalb des Bereiches "Rurerde" verlegt werden?
Angesichts der Vorgaben des Braunkohlenplanes kann dies heute nicht zugesagt werden. Möglich ist aber auf jeden Fall eine Verschwenkung im Bereich "Rurerde", so dass größere zusammenhängende Siedlungsräume entstehen.

4. Wie würde das Fernband erforderlichenfalls ausgestaltet?
Das Fernband würde (z.B. durch eine Tunnelung) so errichtet, dass nennenswerte Beeinträchtigungen für die Bewohner des Bereiches "Rurerde" ausgeschlossen werden.

5. Welche Gerächverhältnisse sind im Bereich "Rurerde" zu erwarten?
Die Gerächverhältnisse werden etwa dem entsprechen, wie Sie heute beispielsweise in Jülich-Bourheim wahrnehmen können, wo gleichzeitig neben dem Tagebau-Geräuch Verkehrs- und sonstige Alltagsgeräuche auftreten. Nach einem TÜV-Gutachten sind durch den Tagebau im Zeitraum 2015 bis 2040 Werte bis zu 47 dB(A) nach Errichtung des Immisionsschutzwalles zu erwarten. Messungen im Bereich der Ortschaft Schophoven zur Nachtzeit haben ergeben, dass hier derzeit Pegelwerte von 47 dB(A) bis 50 dB(A) auftreten.

6. Welche Geräuchverhältnisse sind in Pier heute gegeben?
Die heutige Geräuchsituation in Pier wird wesentlich durch den Verkehr geprägt. Durch Messungen im Jahr 1999 wurde festgestellt, dass der Geräuchpegel im Ort unterschiedlich ist und zwar z.B.:
Kreuzstraße: tags: 50 dB(A), nachts: 43 dB(A),
Pommenicher Straße: tags: 53 dB(A), nachts: 47 dB(A),
Pierer Straße: tags: 59 dB(A), nachts: 51 dB(A)

7. Welche Beeinträchtigungen durch Staub sind zu erwarten?
In aller Regel treten keine wesentlichen Staubbelastungen auf. Allerdings kann es bei besonderen Wetterlagen (z.B. Sturmböen vor Gewittern) kurzzeitig zu höherem Staubaustrag aus dem Tagebau kommen.

8. Welche Beeinträchtigungen durch Staub sind in Pier heute gegeben?
In der Regel sind keine wesentlichen Staubbelastungen festzustellen.

9. Wie sind die Baugrundverhältnisse in der "Rurerde"?
Der Baugrund ist für ein Baugebiet geeignet. In Einzelfällen können durch die Auenböden zusätzliche Maßnahmen erforderlich werden; dadurch entstehende Mehrkosten trägt die Rheinbraun.

10. Wie hoch steht das Grundwasser heute und nach Beendigung der Sümpfung unter der Geländeoberfläche an?
Der oberste Grundwasserspiegel steht heute - unter Berücksichtigung der Auswirkungen des Rurhochwassers - ca. 2 bis 3m unter der Geländeoberfläche an. Nach Beendigung der Sümpfung werden sich allmählich die früheren Grundwasserstände mit Abständen von 1 bis 2m zur Geländeoberfläche wiedereinstellen. Vorsorgemaßnahmen gegen Vernässungsschäden werden daher getroffen. Der Bereich "Rurerde" liegt außerhalb des ausgewiesenen Überschwemmungsgebietes der Rur. Eine Hochwassergefährdung besteht daher nicht.

11.Verläft eine tektonische Störung durch den Bereich "Rurerde"?
Nein, es ist keine Störung bekannt.

12. Wie ist der Bereich Rurerde an das übergeordnete Straßennetz und an den Zentralort Inden/Altdorf angebunden?
Die heutige Anbindung des Bereiches Rurerde über die L12 an die B56 und damit an die Autobahnen BAB A4 und A44 bleibt erhalten. Die Verbindung nach Inden/Altdorf über die L12 besteht bis zum Jahr 2015. Danach wird eine Ersatzverbindung in Zusammenhang mit dem übrigen Straßennetz zur Verfügung stehen.

13. Wie wird der Bereich "Rurerde" an das ÖPNV-Netz angeschlossen?
Der Bereich Rurerde wird mit dem öffentlichem Personennahverkehr an die Zentren Düren und Jülich angeschlossen. Über die Haltepunkte der Rurtalbahn in Selgersdorf und Krauthausen ist die Anbindung an das Netz der Deutschen Bundesbahn gewährleistet.

14. Wie sind die Schulen vom Bereich "Rurerde" aus zu erreichen?
Es ist vorgesehen, die Grundschule im Bereich "Rurerde" zu errichten. Zu der in Inden/Altdorf gelegenen Gemeinschaftshauptschule soll eine Schulbuslinie eingerichtet werden.
Ein breites Angebot an sonstigen weiterführenden Schulen wie Gesamt- und Realschulen, Gymnasien und Berufskollegschulen bieten die Nachbarstädte Jülich und Düren, an die der Bereich "Rurerde" über das ÖPNV-Netz gut angebunden sein wird.